Der Einsatz von Rettungshunden ist für die Polizei eine wichtige Hilfe bei der Suche nach vermissten Personen. In der Grund- und Mittelschule Inzell gab es die Möglichkeit zu einem Indoortrailen und eine Vorführung, wie Menschen/Schüler aufgespürt werden können.
Wenn jemand vermisst wird, kommen oft Hundeführer zum Einsatz. Ein solcher Hundeführer braucht einen Rettungshund, der auch eine fertige Ausbildung hat. Für den Einsatz bei der Polizei sind bestimmte Vorgaben zu erfüllen und ein Rettungshunde-Teams muss auf seine Einsatztauglichkeit geprüft und jederzeit einsatzbereit sein. Die Vorbereitung ist sehr aufwendig und solche Hunde, die noch in der Ausbildung sind, durften nun in der Inzeller Grundschule zeigen, was sie schon alles gelernt haben. Personen, die sich in Gebäuden aufhalten, wurden von den verschiedenen Hunden aufgespürt.
Die Hunde sind immer 24 Stunden abrufbar
Eine Rettungshundestaffel steht der Polizei an 365 Tagen im Jahr zur Verfügung und das jeweils 24 Stunden lang. Vermisste Personen gibt es immer wieder und dazu müssen die Suchhunde tagtäglich bereitstehen. Für diese Sucheinsätze stehen die Leute dankenderweise ehrenamtlich und unentgeltlich zur Verfügung. Gesucht werden überwiegend Demenzkranke und Kinder, die entweder vermisst werden oder den Nachhauseweg nicht mehr finden. Bei einem Einsatzfall nimmt der Hund dabei den Geruch der vermissten Person über ein Kleidungsstück oder einen sonstigen Gebrauchsgegenstand des Abgängigen auf und macht sich mit seinem Hundeführer auf die Suche. Das wurde auch jetzt in der Schule praktiziert und als Geruchsträger diente ein Kleidungsstück oder persönliches Teil. Drei mutige Kinder mussten sich ihrer Socken, Armbänder und Haargummis entledigen, damit sie für die Suchhunde als Geruchsträger dienen konnten. Erstaunlich, wie schnell sich die Hunde auf die Suche machten und anschließend das versteckte Kind aufspüren konnte.
Lange Ausbildung ist notwendig
Für solch einen Suchvorgang ist eine lange Ausbildung des Hundes mit seinem ‚Herrchen‘ notwendig und wichtig. Eine solche Lehrzeit eines Personensuchhundes dauert in der Regel zwei bis drei Jahre und fordert ein hohes Maß an Geduld, Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein sowohl beim Menschen als auch beim Tier. Die Dauer hängt ganz vom Hund selbst ab, manche kapieren es schneller, manche langsamer. Wie ein Hund an die Sache rangeht oder sich ranschnüffelt, sahen die Schüler in Inzell ganz genau. Ein Kind wurde im Haus versteckt und der Hund musste vom ‚Grünen Klassenzimmer‘ aus nur auf Grund des Geruchs einer Socke den Schüler suchen. Das war keineswegs so einfach, denn durch die Kommentare der Kinder dann vor allem im Gebäude und dem großen Lärmpegel wurde der Hund immer wieder abgelenkt. Dennoch war es erstaunlich, wie schnell der Spürhund seine Aufgabe erledigte und das ‚vermisste Kind‘ aufspürte. Solche Vorgänge müssen immer wieder geübt werden und das geschah im Schulgebäude mit drei verschiedenen Hunden. Abschließend gibt es eine Prüfung für Hund und Hundeführer, bei der das Geforderte abgefordert wird. Die Einsatztauglichkeit des Hundes wird alle 18 Monate neu abgenommen. Einsatzbereit für solche Suchaufgaben ist ein Hund zwischen acht und zehn Jahre, danach geht er in ‚Pension‘.
Viel ‚Herzblut‘ steckt in dieser Aufgabe
Insgesamt sind die Hundeführer mit ihren Vierbeinern bis zu 15.000 km jährlich für Einsätze und Training unterwegs und das alles ohne große Aufwandsentschädigungen. Dafür ist natürlich viel Motivation während der Freizeit notwendig. In der Startphase sind alle Hundeführer mit einer großen Eigenleistung in Vorkasse getreten, um die professionelle Ausrüstung für den Einsatz zu vervollständigen. Mantrailing Traunstein und die Hundeschule Höslwang bedankten sich abschließend von ganzem Herzen für die ‚geöffneten Tore‘ in der Inzeller Schule, das Vertrauen und einen ganz besonderen Trainingstag für die Teams. Wer Genaueres über die Suchhunde wissen will, kann das auch unter www.mantrailingtraunstein.de nachlesen.
Nicole Richter und Eyko waren auch mit vor Ort in der Inzeller Schule und ihr einjähriger altdeutscher Schäferhund, der sich noch in der Ausbildung befindet, zeigte erstaunlich schnell, wie eine vermisste Person aufgespürt werden kann.
Nach kurzer Suche hat der 16 Monate alte Weimeraner Hund Gustav, der sich noch in der Ausbildung befindet, den versteckten Jungen Tobi im Klassenzimmer gefunden und bekommt eine Belohnung. Über die gute Leistung des Tieres freuen sich seine Hundeführerin Claudia Schwadtke (re.) und Karin Engelbrecht.
Boardercollie Balu (14 Monate) wird auf seinen Einsatz vorbereitet. Hundeführerin Karin Engelbrecht zeigt dem Hund einen Haargummi des ‚vermissten Mädchens‘, woraufhin Balu seine Suche aufnimmt und nicht lange braucht, die Schülerin zu finden.
Nachdem alle versteckten Kinder wieder aufgefunden wurden, gab es noch ein Erinnerungsfoto im ‚Grünen Klassenzimmer‘ mit den Hundeführerinnen und ihren Hunden, die wirklich eine tolle Arbeit abgeliefert und mit ihren feinen Spürnasen alle Aufgaben zur vollen Zufriedenheit erledigt haben.
Text und Fotos: Helmuth Wegscheider
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