Wegen mehrerer Vorkommnisse in der letzten Zeit im Landkreis Traunstein und Berchtesgaden, als Schulkinder von Personen im Auto oder auf der Straße angesprochen wurden, hat sich die Schulleitung der Grund- und Mittelschule Inzell unter der Leitung von Rektorin Elke Thurmayr und Stellvertreterin Bernadette Weidner dazu entschieden, parallel zum ‚normalen‘ Schulunterricht einen Selbstbehauptungskurs anzubieten. Ziel war es dabei, die Schüler von der 1. bis zur 6. Klasse für solche Situationen zu sensibilisieren. Und was lag in Inzell näher, als Kontakt mit Adi Bernard, dem Trainer von Kun-Tai-Ko Dojo Inzell aufzunehmen, der solche Kurse leitet und besondere Tipps geben kann.
Eigentlich waren anfangs nur 3 Kurse geplant, doch auf Grund der Tatsache, dass sich so viele Kinder angemeldet haben, mussten letztlich 8 Selbstbehauptungskurse durchgeführt werden. Großes Einfühlungsvermögen bei Leiter Adi Bernard Adi Bernard verstand es in überzeugender Art auf die Kinder einzugehen und ihnen klar zu machen, auf was es in ‚Stresssituationen‘ ankommt. Mit Schlagworten wie ‚Lerne dich zu wehren!‘ oder ‚Stärke dein Selbstbewusstsein‘ konnte er die Schüler davon überzeugen, wie sie sich in solchen Situationen verhalten müssen. „Wichtig ist es, vor allem die Situation rechtzeitig zu erkennen, einzuschätzen und welche Konflikt- und Gefahrenpunkte dabei entstehen können. Erst dann sind die Kinder in der Lage, richtig und schnell zu reagieren“, so Bernard. Dann gilt es sich mit einfachen und effektiven Techniken zu verteidigen und die Lage zu entschärfen. Den Kindern wurden einfache Möglichkeiten und Tricks gezeigt, wie sie sich mit Gesten und artikulierend aus solch einer unangenehmen und unter Umständen gefährlichen Situation befreien können. Praktische Übungen in der Turnhalle Adi Bernhard zeigte den Schülern auch Schlagübung mit Händen und Füßen, die dann im Anschluss auch alle selbst ausprobieren durften. Das machte natürlich besonderen Spaß und jeder wollte immer wieder drankommen. Für die Durchführung des Selbstbehauptungskurses mussten wegen der hohen Nachfrage zum Teil die ursprünglichen Tage und Unterrichtsstunden geändert werden, so dass alle Kinder in Kleingruppen im geplanten Zeitraum auch untergebracht werden konnten. Teilweise waren die Stunden sogar am Nachmittag, doch das tat dem Interesse der Schüler keinen Abbruch. Eingegangen wurde auch sexuelle Belästigung, wobei Kinder oft gescheut sind, dies zu Hause zu erzählen. „Das darf aber nicht sein. Ihr müsst es der Mamma oder dem Papa erzählen, denn dann kann das alles aufgeklärt werden“.
Elke Thurmayr dankte Adi Bernard für seinen Einsatz und den unkomplizierten Umgang mit den Kindern. Es hat allen sichtlich Spaß gemacht, auch mit dem Hintergrund, dass für diesen Kurs keinerlei Vorkenntnisse oder sportliche, körperliche Voraussetzungen erforderlich sind.
Adi Bernhard erklärte, wie sich ein Kind verhalten muss, wenn es von einem Fremden angesprochen wird.
Bei den Partnerübungen durfte auch ‚zugeschlagen‘ werden. Wichtig war dabei, dass auch das Schlagpolster getroffen wurde.
Auch mit dem Fuß durfte zugeschlagen werden. Wichtig war es hier, dass der Partner auch einen guten Stand hatte, um bei einem harten Fußtritt nicht umzufallen.
Adi Bernhard hatte ein Brett dabei, das alle mit Hand oder Fuß durchschlagen durften. Für manche war dies nicht ganz so einfach.
Helmuth Wegscheider
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