Meine Schulzeit in Inzell

Erna und Edi Holzner als Zeitzeugen zu Gast bei Inzeller Grundschulkindern

„Wie war dein Schulweg? Welche Schulsachen waren in eurem Schulpack? Habt ihr den Lehrern Streiche gespielt?“ – Diese und noch viele weitere Fragen stellten die Inzeller Dritt- und Viertklässler den ehemaligen Schülern Erna und Edi Holzner. Beide waren zu Gast an ihrer ehemaligen Schule und brachten viele Erinnerung von damals mit.

„Es ist schon eine Weile her, aber ich erinnere mich noch sehr genau“, so beschreibt Edi Holzner seine Schulzeit in Inzell. Mit einem kleinen Schmunzeln beantwortete er alle Fragen der Schulkinder. Auch Erna Holzner erzählte interessante Geschichten aus früheren Zeiten.

16 Mädchen und 4 Knaben wurden damals in der 1. Klasse bei Erna Holzner unterrichtet. Alle waren gleich alt. Edi Holzner wurde mit 32 Klassenkameraden der Jahrgänge 1955 und 1956 eingeschult. Im Winter ging er mit Trainingshose in die Schule, im Sommer trug er Hemd und Lederhose, keine Schuhe und keine Strümpfe. Erna hatte für die Schule eine besondere Schulschürze, die die Kleidung darunter schützen sollte. Zu Hause wurde diese Schürze durch eine Alltagsschürze ausgetauscht. Beide Zeitzeugen berichteten, dass ihre Schultaschen bei weitem nicht zu voll waren, wie die der Kinder heutzutage. Sie hatten ein paar Bücher, ein Rechen- und ein Schreibheft sowie eine Brotzeit für die Pause dabei, alles andere wurde unter der Schulbank gelagert. In der 1. Klasse hatten die Holzners eine Schiefertafel mit Schwamm, später einen Federhalter, der in ein Tintenfass getaucht werden musste. „Der hat oft gepatzt“, ergänzt Erna und so wurde das Schönschreiben schnell zur Tortur. Besonders interessiert lauschten die Kinder, als die beiden Inzeller von ihren Schulstreichen erzählen. Die Klassenkameraden von Erna Holzner malten beispielsweise den Stuhl des Lehrers mit Kreide an und versteckten seine Sachen. Da gab es dann schon richtig Ärger. Aus den Fischteichen von Rektor Ampferl wurden von den Schülern Fische stibitzt. „Obwohl er es uns nicht nie richtig beweisen konnte, hat er uns richtig durchgehauen“, berichtete Edi Holzner verschmitzt. Zur Schule gingen beide entweder zu Fuß oder sie fuhren mit dem Fahrrad, da es noch keinen Schulbus gab. In den Schulpausen wurde entweder besprochen, was am Nachmittag angestellt wird, gerauft oder Tauschgeschäfte durchgeführt. Die Mädchen spielten viele verschiedene Spiele oder hüpften Gummitwist.

Vom Umzug ins neue Schulhaus erzählten beide sehr beeindruckt. „Das war ein riesen Spektakel!“, so Erna Holzner. Alle Schüler stellten sich beim alten Schulhaus in Zweierreihen hintereinander händchenhaltend auf und marschierten zusammen mit der ganzen Schulfamilie und den Ehrengästen in einem Festzug zum neu errichteten Schulhaus in der Schulstraße. Bei der Festlichkeit durften selbstverständlich auch nicht der Schulrat und der Bürgermeister fehlen. „Wir waren so begeistert vom neuen Schulhaus. Alles war toll und hell. Wir waren alle einfach glücklich!“, ergänzte Edi Holzner.

Die Interviews der beiden Zeitzeigen wurden im „Schulstudio“ aufgezeichnet und werden im Rahmen des Jubiläums-Schulfestes am 28. Juni 2024 den Gästen präsentiert. Hierzu sind alle ehemaligen und aktuellen Schüler, Eltern und Lehrer herzlich ins Schulhaus Inzell in der Schulstraße eingeladen.