Bewegung ist Leben

Tipps zur Motivation von Kindern für Sport und Aktivität

Kurz vor den Allerheiligenferien fand in der Grundschule Inzell ein aufschlussreicher Infoabend für Eltern zum Thema "Wie motiviere ich Kinder zu Bewegung und Sport" statt. Referent Professor Dr. Ralf Brand von der Universität Potsdam präsentierte wertvolle Erkenntnisse, die auf aktuellen wissenschaftlichen Untersuchungen basieren. Die Veranstaltung zielte darauf ab, Eltern praktische Tipps zu geben, wie sie ihre Kinder zu mehr Bewegung und Sport motivieren können.

Sport, Bewegung und körperliche Aktivität von Kindern und Jugendlichen in Deutschland
Professor Dr. Brand eröffnete den Abend mit einem Überblick über den aktuellen Stand der körperlichen Aktivität von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Er stellte fest, dass viele Kinder nicht die empfohlenen 60 Minuten Bewegung pro Tag erreichen. Dies hat langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der jungen Generation. Eine umfassende Förderung von Sport und Bewegung sei daher unerlässlich.

Medienkonsum und Sport-/Bewegungsverhalten von Kindern und Jugendlichen
Ein zentraler Punkt des Vortrags war der Zusammenhang zwischen Medienkonsum und dem Bewegungsverhalten. Professor Brand zeigte auf, dass steigender Medienkonsum oft aber nicht immer mit einem Rückgang an körperlicher Aktivität einhergeht. Viele Kinder verbringen zunehmend Zeit vor Bildschirmen, was die Motivation zu sportlicher Betätigung verringern könnte aber nicht zwangsweise muss. Eltern wurde geraten, ein gesundes Gleichgewicht zwischen Bildschirmzeit und aktiven Freizeitbeschäftigungen zu fördern.

Motivation zu mehr Bewegung und Sport: Affektive Erfahrungen
In einem weiteren Abschnitt ging der Referent auf die Rolle affektiver Erfahrungen ein. Professor Brand betonte, dass positive Erlebnisse im Zusammenhang mit Bewegung und Sport entscheidend für die Motivation der Kinder sind. Besonders interessant waren die geschlechtsspezifischen Zusammenhänge, die er darlegte: Es wurde eine stärkere Verbindung zwischen der Aktivität der Mütter und den Erfahrungen der Töchter sowie zwischen der Aktivität der Väter und den Erfahrungen der Söhne festgestellt. Das Bewegungsverhalten der Eltern hat laut Professor Brand einen entscheidenden Einfluss auf die affektiven Erfahrungen der Kinder. Insbesondere bei Kindern unter 14 Jahren ist die Verbindung zwischen der Aktivität der Eltern und deren Erfahrungen ausgeprägter als bei älteren Kindern.

Durch spielerische Aktivitäten und gemeinschaftliche Erlebnisse können Eltern und Trainer das Interesse der Kinder an körperlicher Aktivität wecken und aufrechterhalten. Dabei sollte stets die Freude am Sport im Vordergrund stehen.

Einblick in die laufenden Untersuchungen
Ein spannender Teil des Abends war der Einblick in laufende Forschungsprojekte. Professor Brand erläuterte, wie verschiedene Interventionen und Programme zur Förderung der Bewegungserziehung getestet werden. Diese Forschungsarbeiten zielen darauf ab, wirksame Strategien zu entwickeln, um Kinder langfristig für Bewegung und Sport zu begeistern. Besonders die Notwendigkeit zur Einbeziehung der Eltern in die Aktivitätsförderung der Kinder wurde hervorgehoben, da ihr Einfluss entscheidend für die Entwicklung positiver Bewegungs- und Sporterfahrungen ist.

Fazit und Zeit für Fragen
Zum Abschluss des Vortrags fasste Professor Brand die wichtigsten Erkenntnisse zusammen und ermutigte die Eltern, aktiv zu werden. Er wies darauf hin, dass jeder Schritt in Richtung mehr Bewegung wichtig ist und dass auch kleine Veränderungen im Alltag einen großen Unterschied machen können. Die anschließende Fragerunde bot den Eltern die Möglichkeit, individuelle Anliegen und Herausforderungen zu besprechen. Inzells Schulleiterin Elke Thurmayr bedankte sich herzlich beim Referenten für seine wertvollen Einsichten und die anregende Diskussion.

Insgesamt war der Infoabend ein voller Erfolg und bot wertvolle Informationen, die Eltern helfen, ihre Kinder zu einem aktiven Lebensstil zu motivieren. Die Schule plant, ähnliche Veranstaltungen in der Zukunft anzubieten, um den Austausch zwischen Eltern und Experten weiter zu fördern.