Zeitzeugenbefragung anlässlich des 60-jährigen Schuljubiläums

Inzeller Schulkinder befragen Bürgermeister

Das Inzeller Schulhaus wurde im Jahr 1964 fertiggestellt und eingeweiht. Im Juni dieses Jahres feiert nun die Inzeller Schulfamilie im Rahmen ihres Schulfestes das 60-jährige Schulhausjubiläum. Hierzu sind alle ehemaligen und aktuellen Schüler, Eltern und Lehrer herzlich eingeladen.

Die Vorbereitungen für das besondere Schulfest laufen bereits auf Hochtouren. Aktuell befragen Schulkinder ehemalige Inzeller Schüler zu ihrem damaligen Schulleben.

Den Auftakt der Zeitzeugenbefragung machte Inzells Bürgermeister Johann Egger. Das Gemeindeoberhaupt wurde zunächst im „Schulstudio“ von einigen Grundschulkindern interviewt und dabei von Lehrer Sönke Stollenmaier und Schulassistent Niklas Hobmaier gefilmt. Dieses Interview können die Gäste am Schulfest anschauen. Anschließend stellten die Schüler der Klasse 4a dem Bürgermeister ihre zuvor vorbereiteten Fragen zu seiner Schulzeit an der Inzeller Schule.

Egger wurde im Jahr 1964 als Erstklässler in das neu errichtete Inzeller Schulhaus eingeschult. Damals waren 50 Kinder in seiner 1. Klasse. In der Schule trug er im Sommer meist seine Lederhose. Die Schulbücher bekam er von der Schule ausgeliehen. In seinem Schulranzen waren nur ein paar Stifte und wenige Hefte.

Der Bürgermeister erzählte weiter, dass die Kinder damals oft „Lausbuam“ waren. So fluteten sie das Sandkastenmodell von Inzell im Klassenzimmer mit Wasser aus der Gießkanne, um nachzustellen, wie Inzell bei Regen ausschaut. Eggers Klassenameraden hatten dabei eine riesen Gaudi, die damalige Lehrkraft fand dies allerdings gar nicht lustig. Hierfür mussten alle Schüler nachsitzen. Als Strafe für unartiges Verhalten gab es zu seiner Schulzeit noch „Tatzen“. Dies ist eine Form der Körperstrafe, die heute verboten ist. Dabei bekamen die Schüler Schläge mit einem Holzstab auf die Handoberfläche.

In den Pausen haben die Buben meistens gerauft, um zu schauen, wer der stärkere ist. Eggers Schulweg war extrem kurz, da sein Elternhaus gleich 300 Meter neben der Schule lag. Aber auch Kinder, die weiter entfernt vom Schulhaus lebten, mussten bei jedem Wetter zu Fuß zur Schule gehen, da es noch keinen Schulbus gab. Die Eltern begleiteten und chauffierten ihre Kinder dabei nie.

Die Inzeller Schüler lauschten interessiert den Ausführungen ihres Bürgermeisters. Als Dank für seinen Besuch präsentierten die Viertklässler Egger abschließend eine bunte Tafelanschrift auf der beispielsweise zu lesen war: „Danke, Sie waren so toll!“