Digitalisierung

Digitalisierung - Vom Computerraum zum digitalen Klassenzimmer

Gemeinde Inzell investiert kräftig in die Digitalisierung ihrer Grundschule

Heutzutage können Kinder beinahe in jedem Alter die Vielfalt der Digitalisierung erleben, erlernen und genießen. Für Gemeinden und Schulleitungen ist es allerdings eine große Herausforderung, den technischen Fortschritt in ein sinnvolles mediendidaktisches Konzept zu integrieren. Bürgermeister Johann Egger und Rektorin Elke Thurmayr realisierten nach einer langen Planungsphase an der Grundschule Inzell eine zeitgemäße und altersgerechte Art der Digitalisierung.

Was in den 1990er- und 2000er- Jahren die Einrichtung eines Computerraumes an Schulen war, ist heutzutage die Schaffung von digitalen Klassenzimmern und technisch ausgestatteten Lernräumen. Um dies zu realisieren, müssen vorab vom Sachaufwandsträger und der Schulleitung eine Reihe von Aufgaben erledigt werden: So stehen beispielsweise die Beantragung von Fördermitteln, die Auswahl geeigneter Hard- und Software sowie die Organisation von Lehrerfortbildungen auf dem Programm. Zudem erstellt die Schule ein angemessenes und realisierbares Medienkonzept. Der digitale Unterricht wird damit langfristig und pädagogisch sinnvoll in die Schulentwicklung integriert.

Wichtigste Voraussetzung für die schulische Digitalisierung - also den Einsatz digitaler Technologien im Schulalltag - ist ein stabiles und schnelles Internet in der gesamten Schule. An der Grundschule Inzell entschied man sich für das Verlegen von Glasfaserkabel im gesamten Schulgebäude. Alle Klassenzimmer, Fach- und Verwaltungsräume sind an dieses ultraschnelle Netzwerk angeschlossen. Dies ermöglicht Mitarbeitern und Schülern eine schnelle Datenverarbeitung und die zeitgleiche Netznutzung vieler technischer Geräte. "Man muss schon in der Grundschule die besten Voraussetzungen bieten, um den Schülern einen modernen Unterricht zu ermöglichen", ist das Gemeindeoberhaupt Johann Egger überzeugt. In das Netzwerk sind auch alle Drucker und TV-Geräte, die Heizungs- und Solaranlage sowie die Überwachungskameras in den Eingangsbereichen der Schule mit eingebunden. In der Schulaula wurden zudem vier Lautsprecher mit Mikrofonanbindung, eine herunterfahrbare Leinwand sowie ein Beamer eingebaut. Auch hier ist man selbstverständlich an das Glasfaserkabel angeschlossen. Durch die Trennung in ein Verwaltungs-, Lehrer- und Schülernetz können die Kinder nur auf Inhalte und Anwendungen zugreifen, die auch tatsächlich für sie vorgesehen sind.

"Je früher Kinder den Umgang mit Technik lernen, desto kleinschrittiger und verantwortungsvoller können sie an deren Nutzung herangeführt werden. Schule kann sie dabei begleiten und ihren Weg von passiven Konsumenten hin zu aktiven, selbstbestimmten Nutzern fördern", so Schulleiterin Elke Thurmayr. Dabei müssen die Verantwortlichen allerdings sehr bedächtig vorgehen, um die Kleinsten nicht mit digitalen Medien zu überschütten oder die klassischen Grundkompetenzen zu vernachlässigen. "Es ist nicht sinnvoll, bereits in der Grundschule den kompletten Unterricht zu digitalisieren und den Schülern uneingeschränkt Zugriff zum Internet zu geben. Ebenso ist es nicht mehr zeitgemäß, digitale Medien pauschal aus dem kompletten Unterricht zu verbannen", meint die Rektorin.

An der Inzeller Grundschule stattete man alle Lehrräume mit einem Beamer, einer Dokumentenkamera, einem Laptop, einem Bluetooth-Lautsprecher sowie einem Telefon für die Lehrkräfte aus. Die altbewährte Schultafel durfte allerdings im Klassenzimmer verbleiben und soll auch zukünftig trotz aller technischer Neuerungen ein fester Bestandteil des Grundschulunterrichts bleiben. Weiterhin schaffte die Schule Lerntablets im Klassensatz an. Diese sollen den traditionellen Unterricht begleiten und die Kinder in einzelnen, ausgewählten Phasen zum Lernen und Wiederholen motivieren. Die zentrale Rolle zur Vermittlung von Lerninhalten im Unterricht hat aber nach wie vor die Lehrkraft.

Motiviert durch die vielen technischen Neuerungen und die moderne Glasfaseranbindung richtete Systembetreuer Sönke-Heiner Stollenmaier in einem ehemaligen Klassenzimmer ein Film- und Musikstudio ein. Hier stehen den Kollegen und der Schülerschaft Videoschnittplätze, mehrere Mikrofone sowie ein Greenscreen zur Verfügung. Genutzt wurde dieser Raum bislang zur Produktion eines Schulvideos sowie für diverse Liedaufnahmen. Viele weitere Projekte hierin sind bereits in Planung.

Angeschoben durch die Corona-Krise stellte das Schulbüro auf Initiative der Verwaltungsangestellten Gitti Hobmaier bereits im Jahr 2020 die gesamte Kommunikation der Schulfamilie von analog auf digital um. So können die Eltern seither über eine spezielle Web-Plattform für die Schulorganisation Elternbriefe erhalten, ihr Kind krankmelden oder beurlauben, den Schulkalender sowie den Stundenplan der Kinder einsehen und Termine für Sprechstunden oder Elternsprechtage buchen. Während der Schulschließungen nutzte man die Plattform auch für Videokonferenzen und das Versenden von Nachrichten. Zukünftig plant Gitti Hobmaier auch die Digitalisierung des Zahlungsverkehrs zwischen Schule und Elternhaus, um wertvolle Unterrichtszeit von Einsammelaktionen zu entlasten.

Auch auf YouTube kann man sich über die Digitalisierung an der Inzeller Grundschule informieren. Die Kommentare hierzu im Netz sind vielversprechend. "Es ist großartig zu sehen, wie die Grundschule in Inzell die digitale Bildung so konsequent vorantreibt. Ein ultra-schnelles Glasfaser-Netzwerk ist zweifelslos ein großer Schatz für die Schüler, der ihre Lernerfahrung auf ein ganz neues Level hebt. Inzell scheint definitiv Vorreiter in Deutschland zu sein, wenn es um die Nutzung von Glasfaser für modernes Lernen geht. Hut ab vor dieser bemerkenswerten Initiative!"

Die Klassenzimmer an der Grundschule Inzell sind nun durch das schnelle Glasfasernetz bestens ausgestattet. Zudem gibt es für die Schüler Tablets im Klassensatz, die dank des stabilen Netzes auch gleichzeitig verwendet werden können.

Im Film- und Musikstudio können Lehrkräfte und Schüler verschiedene technische Aufnahmen produzieren. Dies kann im Rahmen des Regelunterrichts oder in Form von Arbeitsgemeinschaften geschehen.

 

Ein Video "Telekom Netz - Schnelle Glasfaser für schlaue Kinder" auf YouTube

Ein Video der Telekom "Inzell: Glasfaser für ABC-Schützen" auf YouTube

Ein Blogbeitrag der Telekom: "Inzell inside: Glasfaser-Internet für die Grundschule"